Eisen gegen den Klimawandel?

F.A.Z., 30.05.2007

Foto Forscher wollen ein Seegebiet von 10.000 Quadratkilometer Fläche im Stillen Ozean mit Eisenoxid düngen. Damit will man das Algenwachstum anregen. Das Plankton soll die Atmosphäre von Kohlendioxid reinigen. Eine Gefahr für das labile Gleichgewicht des Meeres.

Der Begriff "Ökosystemsanierung" scheint unmittelbar jenem Wörterbuch der Umweltbürokratie entnommen, das auch solche Wortungetüme wie "Altlastenentsorgung" oder "Erdsystemverträglichkeit" hervorgebracht hat. Unter dem Schlagwort Ökosystemsanierung schickt aber in diesem Monat ein völlig unbürokratisches, kleines Unternehmen aus Kalifornien ein 35 Meter langes Forschungsschiff in den Zentralpazifik. Was die aus 17 Personen bestehende Besatzung dort vorhat, ist nach der
euphorischen Meinung einer Gruppe von Fachleuten nichts weniger als die Rettung unseres Planeten vor dem drohenden Klimakollaps. Kritiker sehen dagegen in der Fahrt der "Weatherbird II" einen riesengroßen Umweltfrevel, der das ohnehin wackelige Gleichgewicht des Stillen Ozeans völlig aus der Balance zu bringen droht. Geplant ist, ein Seegebiet unweit der Galapagos-Inseln tonnenweise mit Eisen zu düngen.

Die wissenschaftliche Grundlage für dieses großflächige Experiment ist die im Jahre 1989 veröffentlichte sogenannte Eisenhypothese.
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(Gerhard Kocher, Schweizer Politologe)